Keine Neuzulassung für Glyphosat
Zu Beginn der Gartensaison warnt der BUND Naturschutz (BN) vor dem Einsatz von chemischen Unkrautvernichtungsmitteln, insbesondere vor dem Wirkstoff Glyphosat. Die EU-Kommission plant Anfang März darüber zu entscheiden, ob die Genehmigung für das von Monsanto entwickelte Pflanzengift um zehn Jahre verlängert wird. Glyphosat ist trotz seiner hohen Risiken in allgemein zugänglichen Präparaten wie "Roundup", "Vorox" oder "Compo unkrautfrei" enthalten.
Nicht nur der Einsatz im Garten, auf Friedhöfen, Wegen und Gleisen, sondern auch der Einsatz von Glyphosat in der Landwirtschaft muss gestoppt werden, fordert der BN. Schon im vergangenen Jahr hatte die internationale Agentur für Krebsforschung (IACR) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) Glyphosat als "wahrscheinlich Krebs erzeugend für den Menschen" eingestuft. Vor diesem Hintergrund hält der BN die Vorgehensweise der EU-Kommission für falsch und fordert Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt auf, den Entscheidungsprozess zu stoppen. Der BUND Naturschutz kritisiert, dass die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) und die EU-Kommission die Gefahren von Glyphosat in ihrer Bewertung nicht ausreichend berücksichtigt haben. Der BN hat deshalb auch eine Unterschriftenaktion an Minister Schmidt gestartet.
Untersuchungen des Umweltbundesamtes (UBA) zu Glyphosat in Urinproben der deutschen Bevölkerung zeigen, dass es einen engen Zusammenhang zwischen dem Glyphosat-Einsatz in der Landwirtschaft und der Belastung der Menschen gibt. Rund 40 Prozent der Landwirtschaftsfläche Deutschlands werden jedes Jahr mit glyphosathaltigen Herbiziden behandelt. Von den in Deutschland pro Jahr eingesetzten 18 000 Tonnen Herbizidwirkstoffen beträgt der Anteil von Glyphosat 5400 Tonnen. So wird das Totalherbizid zu einer Gefahr für die Artenvielfalt.
Im Gartenbereich werden in Deutschland jährlich rund 500 Tonnen Pestizidwirkstoffe eingesetzt, die eigens gekennzeichnet sein müssen ("Anwendung im Haus-und Kleingartenbereich zulässig"). Es gibt jedoch keine behördliche Kontrolle. Eine Überdosierung nach dem Motto "viel hilft viel" ist trotz Haushaltspackungsgröße leicht möglich und kann fatale Folgen für die nähere Umwelt und die eigene Gesundheit haben. Einige Baumärkte haben den Verkauf glyphosathaltiger Herbizide inzwischen eigestellt, nach eigenen Angaben sind dies Obi, Toom und Bauhaus.
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