Feuer in Wiesenhof-Schlachterei wurde durch einen Defekt ausgelöst
Das verheerende Feuer in einer niedersächsischen Hähnchen-Schlachterei von Wiesenhof am Ostermontag wurde durch einen technischen Defekt ausgelöst. Zu diesem Ergebnis komme ein Brandgutachten, sagte eine Sprecherin der Polizei am Mittwoch. Hinweise auf eine Brandstiftung in der Schlachterei in Lohne bei Vechta habe es nicht gegeben. Versicherungsangaben zufolge liegt der Sachschaden bei rund 300 Millionen Euro.
Nach dem Gutachten wurde der Brand durch einen Defekt bei dem Verdampfer eines Kälteaggregats ausgelöst. Weil in dem betroffenen Gebäudeteil weder Brandmelder noch automatische Löschanlagen installiert waren, sei der Brand erst relativ spät gemeldet worden.
Die Schlachterei war am Ostermontag durch das Feuer stark beschädigt worden. Tiere kamen nicht zu Schaden, da an dem Feiertag nicht gearbeitet wurde. Bis dahin arbeiteten in dem Betrieb 1200 Beschäftigte - 60 Prozent Festangestellte und 40 Prozent Leih- oder Werksvertragsarbeiter.
Seitens des Unternehmens seien in der Vergangenheit alle Auflagen zum Brandschutz erfüllt worden, sagte eine Unternehmenssprecherin. Auch würden die Brandschutzmaßnahmen der Anlage regelmäßig von speziell ausgebildeten Technikern überprüft.
Der Wiederaufbau des Schlachthofes werde nach heutiger Einschätzung mindestens 18 Monate dauern. Es sollen weitere Brandschutzmaßnahmen installiert werden, um das Risiko eines Brandes zukünftig zu senken.
Derzeit verhandeln Wiesenhof, Betriebsrat und die Gewerkschaft Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) um den Erhalt möglichst vieler Arbeitsplätze. Die meisten Beschäftigten an dem Standort arbeiteten wieder, sagte der Oldenburger NGG-Gewerkschaftssekretär Matthias Brümmer. Allerdings noch nicht alle. "Die Produktion läuft voll", sagte er. Die Tiere werden an anderen Standorten geschlachtet und zur Weiterverarbeitung nach Lohne gebracht.
Die Verhandlungen mit Wiesenhof gehen Brümmer zufolge am 4. Juli weiter. "Es ist eine schwierige Situation, eine Regelung zu finden", sagte er. Mehr könne er nicht sagen, weil es eine Schweigeverpflichtung zu den Inhalten gebe. Die Gewerkschaft hatte zuletzt Befürchtungen geäußert, dass die Geschäftsführung die Stammbelegschaft drastisch verkleinern und die Beschäftigten durch Leiharbeiter ersetzen wolle. Das Unternehmen selbst hatte das dementiert./eks/DP/edh (dpa)
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