Unilever verlagert Heilbronner Forschungsstellen in die Niederlande

07.10.2016 - Deutschland

Der Lebensmittelkonzern Unilever schließt sein Forschungszentrum in Heilbronn. Der Bereich mit derzeit 220 Mitarbeitern werde in die Niederlande verlagert, wo im Frühjahr 2019 ein Zentrum für Forschungs- und Entwicklung (F&E) öffnen werde, sagte ein Sprecher am Donnerstag. "Das ist kein Stellenabbau, sondern eine Verlagerung und Bündelung der Kompetenz." Auch zwei andere F&E-Standorte für den Unilever-Lebensmittelbereich in Polen und im niederländischen Vlaardingen würden geschlossen. Der neue Standort Wageningen sei generell ein Zentrum für die Lebensmittel-Forschung, weil dort eine spezialisierte Universität sei und sich zahlreiche Start-ups angesiedelt hätten.

Der Unilever-Standort in Heilbronn schrumpft durch die Verlagerung auf etwa 1000 Beschäftigte - die Produktion von Knorr-Produkten und Waren für den Gastronomiebedarf soll dort erhalten bleiben. Die Heilbronner Forschungsmitarbeiter bekämen Angebote, ihre Arbeit in den Niederlanden fortzusetzen, sagte der Firmensprecher.

Kritik kam von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), die den Schritt eine "Fehlentscheidung" nannte. Dies berge "erhebliche Risiken für die Zukunftsfähigkeit des Standortes [Heilbronn], da Forschung und Entwicklung eng mit der Produktion verbunden sein müssen", sagte NGG-Landeschef Uwe Hildebrandt.

Unilever ist ein britisch-niederländischer Konzern mit weltweit 163 000 Mitarbeitern. Zum Portfolio gehören Produkte wie die Eismarke Langnese und die Margarine Rama./wdw/DP/stw (dpa)

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