Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) kündigt eine Wissens- und Innovationsgemeinschaft (Knowledge and Innovation Community, KIC) zum Thema Lebensmittel an

Die neue führende Partnerschaft wird den Wandel zu einem verbraucherorientierten und ressourceneffizienten Lebensmittelsektor vorantreiben

23.11.2016 - Ungarn

Das Europäische Innovations- und Technologieinstitut (EIT) hat den Gewinner des europaweiten Wettbewerbs über die Food4Future-Ausschreibung bekannt gegeben: EIT Food. EIT Food wird nachhaltige durchgängige Lieferketten für Lebensmittel aufbauen, die durch transformative Innovations- und Bildungsinitiativen mit einer zentralen Rolle für den Konsumenten realisiert werden. EIT Food verfügt über eine breite Abdeckung in den EU-Mitgliedsstaaten und Assoziierten Staaten und ist eine einzigartige Partnerschaft von 50 führenden Unternehmen, Universitäten und wissenschaftlichen Partnern, die die gesamte Lebensmittel-Wertschöpfungskette abdeckt. Mithilfe der Konsumenten als Innovatoren ist jeder von ihnen bestrebt, gemeinsam die Art und Weise zu verändern, wie wir gegenwärtig unsere Lebensmittel produzieren, verteilen und konsumieren. In den kommenden sieben Jahren werden die Partner nahezu 1,2 Milliarden Euro investieren, abgestimmt auf die bis zu 400 Millionen Euro finanziert vom EIT.

Da die Zukunft von Lebensmitteln auf der Agenda der Europäischen Kommission ganz oben steht, wird EIT Food innovative europäische Kompetenzen liefern, um ein gesundes und nachhaltiges Lebensmittelsystem in Europa und darüber hinaus neu aufzubauen. Das "Wissensdreieck" aus Forschung, Bildung und Unternehmerschaft wird die weltweite Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft stärken. Peter van Bladeren, Vice President Nestec, Global Head Regulatory and Scientific Affairs bei Nestlé und Vorsitzender des Interim-Verwaltungsrats des EIT Food, erklärt: "EIT Food ist bestrebt, einen innovativen Lehrplan für Studenten zu erstellen und Ernährungsexperten als treibende Kraft für Innovationen und Unternehmensgründungen zu schaffen; er wird der Nahrungsmittelindustrie, die 44 Millionen Arbeitsplätze in Europa zählt, einen einzigartigen Wettbewerbsvorteil verschaffen."

Die Innovationsgemeinschaft EIT Food wird einen verbraucherorientierten Innovationsmotor für alle Akteure der Lebensmittelwertschöpfungskette darstellen. EIT Food wird ein zuverlässiges Lebensmittel-Innovationsökosystem aufbauen, das die Verbraucher in ihrem Recht auf eine gesunde und ökologisch nachhaltigere Ernährung unterstützt. Dr. Ellen de Brabander, Senior Vice President Global R&D Nutrition PepsiCo und Interims-CEO von EIT Food, sagte: "Indem wir die Konsumenten als Innovatoren in alle unsere Aktivitäten einbeziehen, stellen wir ihr Vertrauen in das Ernährungssystem wieder her. 60 % der europäischen Konsumenten werden bis 2030 die Aufnahmemengen für positive Ernährung, einschließlich Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und Proteine, gemäß Empfehlungen der WHO (Weltgesundheitsorganisation) und Europäischer Behörden, erreichen und die Aufnahme von Salz, Zucker und gesättigten Fettsäuren entsprechend senken. Und innerhalb der nächsten zehn Jahre werden wir die Verschwendung von Lebensmitteln um 50 % reduzieren."

EIT Food wird internationale Austauschprogramme für Studenten entwickeln und einen einzigartigen interdisziplinären Food System-Masterstudiengang mit EIT-Kennzeichnung für Absolventen entwickeln. EIT Food wird Tausende von Studenten und Ernährungsexperten über Workshops, Sommerseminare und Online-Bildungsprogramme wie MOOCS (Massive Open Online Courses) und SPOCS (Specialized Private Online Courses) schulen.

EIT Food wird vier Innovationsprogramme gründen, um gesellschaftliche Herausforderungen zu bewältigen:

  1. individuelle, gesunde Ernährung (FoodConnects Assistant);

  • die Digitalisierung des Ernährungssystems (The Web of Food);

  • die Entwicklung von verbraucherorientierten Lieferketten und die Einführung neuer Technologien in der Landwirtschaft, Verarbeitung und in den Einzelhandel (Your Fork2Farm);

  • ressourceneffiziente Prozesse, die die Lebensmittelindustrie zur Speerspitze machen, wenn es darum geht, das gegenwärtig lineare "Produzieren-Verwenden-Entsorgen"-Modell in eine Kreislauf-Bioökonomie zu verwandeln.

  • "EIT Food wird mit benachbarten Sektoren zusammenarbeiten, um die Einführung neuer Technologien in die Lebensmittelproduktion zu beschleunigen, während es Start-ups, wie unser einzigartiger Innovationsträger RisingFoodStars und der Investmentfond SeedInvest, mittels gezielter Coaching- und Investitionsprogramme fördert", so Prof. Thomas Hofmann, Senior Vice President der Technischen Universität München, der als Koordinator fungiert und den Vorschlag unterbreitete.

    Diese groß angelegte Initiative mit Sitz in Belgien wird durch fünf so genannte Co-Location-Centres (gemeinsame Zentren) unterstützt, die Innovationen, Talententwicklung und Verbraucherbeteiligung auf regionaler Ebene fördern. Sie befinden sich in Leuven (Belgien, Frankreich, Schweiz), München (Deutschland, Niederlande), Reading (Vereinigtes Königreich, Island, Irland), Warschau (Polen, Finnland) und Madrid (Spanien, Italien, Israel). EIT Food arbeitet mit einer großen Gruppe von Netzwerkpartnern zusammen und wird in den mittel- und osteuropäischen Ländern, einschließlich der Tschechischen Republik, Ungarn, Litauen und Slowenien, sehr aktiv sein.

    Das Co-Location Central mit Sitz in Freising, München, das Partner aus Deutschland und den Niederlanden umfasst, wird zur Hauptaufgabe und Strategie von EIT Food beitragen, indem es mit hochengagierten ergänzenden Wissenschaftlern (Technische Universität München, Universität Hohenheim), wichtigen Forschungs- (Fraunhofer-Gesellschaft, Deutsches Institut für Lebensmitteltechnik) und Geschäftspartnern (Döhler, DSM, Herbstreith & Fox, John Deere, Koppert Biosystems, PlantLab, Robert Bosch, Siemens) kooperiert und seine Netzwerkpartner integriert, um die Gesellschaft möglichst stark miteinzubeziehen."CLC Central wird ein fruchtbares Umfeld bieten, um die verbraucherorientierten, wegweisenden Innovationen hin zu einem auf digitaler Ebene verbesserten Lebensmittelsektor voranzutreiben, der ressourceneffizienter ist und den Nahrungsmittelbedarf der Konsumenten bedient", so Prof. Thomas Hofmann, Consortium Coordinator und Senior-Vizepräsident der Technischen Universität München.

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