Experten: Keine Anzeichen für ein Abklingen der Vogelgrippe
Rund vier Monate nach dem Ausbruch der Vogelgrippe breitet sich das Virus weiter aus. Das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) auf der Insel Riems sieht keine Anzeichen für ein Abklingen der Seuche in Deutschland. Allein in den vergangenen sieben Tagen habe es bundesweit 60 positive Befunde bei Wildvögeln, sechs Ausbrüche in Geflügelbeständen sowie einen Vogelgrippefall in einem Tierpark gegeben, sagte eine Sprecherin des FLI, das Bundesinstitut für Tiergesundheit ist.
In Österreich schläferte der Wiener Tiergarten Schönbrunn alle Pelikane ein. Das Virus H5N8 war zunächst bei einem Tier festgestellt worden. Nach dem positiven Befund für die gesamte Gruppe wurden alle
21 Krauskopfpelikane getötet, teilte der Zoo am Freitag mit. Dadurch soll der restliche Tierbestand geschützt werden. Wie sich die Tiere genau angesteckt haben, blieb zunächst unklar. Vermutet wird eine Übertragung durch einen Wildvogel. Im niedersächsischen Kreis Cloppenburg sollen rund 19 000 Puter getötet werden, weil Verdacht auf Vogelgrippe besteht. Das teilte der Landkreis am Freitag mit.
Das Friedrich-Loeffler-Institut hält weiter an seiner Risikoeinschätzung vom 13. Februar fest, in der von einem hohen Eintragungsrisiko ausgegangen wird, und empfiehlt eine risikobasierte Stallpflicht.
Der nahende Frühling nährt allerdings Hoffnungen auf einen Rückzug der Seuche. Wissenschaftlichen Untersuchungen zufolge wird das Virus bei höheren Temperaturen und Trockenheit schneller inaktiv. Auch eine stärkere UV-Strahlung begünstigt demnach die Inaktivierung des Vogelgrippe-Erregers in der Umwelt.
Seit November 2016 breitet sich das hochansteckende Virus in Europa aus. Laut Europäischer Kommission sind bislang mehr als 16 EU-Staaten davon betroffen. In Deutschland wurden bislang mehr als eine Million Hühner, Puten und Enten in Geflügelbeständen gekeult. Das Virus ist für Vögel hochansteckend, für den Menschen gilt es als ungefährlich.(dpa)
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