Milchpreise steigen erneut - Bauern sehen Krise noch nicht beendet
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Die Milchwirtschaft berichtet von einer starke Nachfrage nach Butter durch die Lebensmittelindustrie. Im Export liefen insbesondere die Geschäfte mit Käse gut. Die schwere Krise der Milchbauern in den vergangenen Jahren ist nach einer Verbandseinschätzung noch nicht ausgestanden. Zahlreiche Bauern müssten Kredite zurückzahlen.
Der 1. Mai ist der Stichtag für neue Halbjahresverträge zwischen Molkereien und Handelskonzernen für Trinkmilch sowie eine Reihe von Milchprodukten in unteren Preislagen. An den Aldi-Preisen orientieren sich üblicherweise auch die Supermarkt-Riesen. Daher wird erwartet, dass weitere Lebensmittelhändler bei den Anhebungen mitziehen. Bereits Anfang November war Milch teurer geworden - sogar deutlich.
Im Detail hoben Aldi Nord und Aldi Süd Anfang Mai ihre Preise für Frischmilch und H-Milch am Dienstag um jeweils 3 Cent je Liter an, wie die Unternehmen auf Anfrage mitteilten. Je nach Fettgehalt kostet der Liter damit nun 63 Cent beziehungsweise 68 Cent. Das entspricht Steigerungen von 4,6 und 5 Prozent. Auch laktosefreie Milch wurde bei den beiden Schwesterunternehmen teurer. Aldi Süd hob auch den Preis für seine bayrische Bauernmilch an.
Das 250-Gramm-Stück Deutsche Markenbutter kostet seit Dienstag bei Aldi Nord und Aldi Süd 1,29 Euro. Das sind 10 Cent beziehungsweise 8,4 Prozent mehr als bisher. Bei beiden Unternehmen stiegen zudem auch die Preise für Bio-Butter und Irische Butter um jeweils 10 Cent je Packung.
Die Landesvereinigung der Milchwirtschaft Nordrhein-Westfalen wies darauf hin, dass lose Butter für die Lebensmittelindustrie derzeit sogar teurer sei als die abgepackte Butter für die Endverbraucher. "Im Moment ist dieses Phänomen da", sagte Sprecher Frank Maurer. Dies zeige die starke Butter-Nachfrage durch die Lebensmittelindustrie. Wie der Milchindustrie-Verband berichtet, ist die Nachfrage nach Butter und Käse auf den internationalen Märkten derzeit groß.
Nach Ansicht des Bundesverbandes Deutscher Milchviehhalter sind aber weitere Preisanhebungen erforderlich. Für einen Liter Rohmilch bekämen die Bauern derzeit im Schnitt etwa 30 Cent. Für ein nachhaltiges Wirtschaften müssten es aber mehr als 40 Cent je Liter sein. In den Krisenjahren 2015 und 2016 hätten viele Milchbauern Kredite aufnehmen müssen, um überleben zu können. Diese Kredite müssten nun abgetragen werden. "Die Krise ist einfach nicht vorbei für uns", sagte der Sprecher des Verbandes, Hans Foldenauer./vd/DP/jha (dpa)
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