Unabhängige und wissenschaftsbasierte Risikobewertung essentiell für den gesundheitlichen Verbraucherschutz

18.05.2017 - Deutschland

Anlässlich des Besuchs des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt informiert das BfR über aktuelle Forschungsprojekte.

BfR

Anlässlich des Besuchs des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt informiert das BfR über aktuelle Forschungsprojekte

Unabhängige Risikobewertung auf der Grundlage wissenschaftlich basierter Fakten ist unabdingbar für den gesundheitlichen Verbraucherschutz. Zu diesem Ergebnis kommt der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Christian Schmidt bei seinem heutigen Besuch des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). „Im Bereich des gesundheitlichen Verbraucherschutzes werden jeden Tag neue Studien und wissenschaftliche Erkenntnisse veröffentlicht. Viele Verbraucherinnen und Verbraucher fühlen sich von der Fülle der Informationen verunsichert. Das Bundesinstitut für Risikobewertung erleichtert den Verbraucherinnen und Verbrauchern die Orientierung. Sowohl für die Öffentlichkeit als auch für die Politik ist es wichtig, dass eine unabhängige Instanz auf Grundlage wissenschaftlicher Daten verlässliche Fakten und Empfehlungen zum gesundheitlichen Verbraucherschutz vermittelt. Hier leistet das BfR exzellente Arbeit.“ BfR-Präsident Professor Dr. Dr. Andreas Hensel ergänzt: „In Zeiten globalisierter Lebensmittelketten und immer neuer Produkte und Materialien ist es wichtig, die weltweiten Standards im Bereich der Lebensmittel-und Produktsicherheit zu erarbeiten und zu harmonisieren. Das BfR arbeitet dazu mit Kooperationspartnern auf allen Kontinenten zusammen.“ Themen des Treffens waren unter anderem die BfR-MEAL-Studie, der Beitrag des BfR zur Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART) sowie die Vorstellung des Deutschen Zentrums zum Schutz von Versuchstieren (BfR).

Bundesminister Christian Schmidt besichtigte die eigens für die BfR-MEAL-Studie eingerichtete Küche, in der in den kommenden Jahren bis zu 60.000 Lebensmittel zubereitet und homogenisiert werden. Das BfR untersucht im Rahmen der BfR-MEAL-Studie erstmals in Deutschland Lebensmittel auf verschiedene Substanzen wie Nährstoffe, Schwermetalle oder auch Zusatzstoffe, um mittlere Konzentrationen dieser Stoffe in der durchschnittlichen Ernährung des Menschen zu ermitteln. Dazu berücksichtigt die BfR-MEAL-Studie die gesamte Lebensmittelpalette und analysiert die Speisen jeweils in dem Zustand, in dem sie typischerweise verzehrt werden. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert die auf sieben Jahre angelegte Studie mit rund 13 Millionen Euro.

In der Debatte um die Sicherheit von Lebensmitteln sind Resistenzen gegen Antibiotika ein zentrales Thema. Da antibiotikaresistente Bakterien zwischen Mensch und Tier übertragen werden können, erforscht das BfR insbesondere die Mechanismen bei der Verbreitung der Bakterien und Resistenzgene. Das am BfR angesiedelte Nationale Referenzlabor für Antibiotikaresistenz untersucht die von den Überwachungsbehörden der Bundesländer eingesandten Isolate hinsichtlich ihrer Resistenzeigenschaften. Darüber hinaus ist das BfR an verschiedenen wissenschaftlichen Forschungsverbundprojekten zur Identifizierung und Charakterisierung antibiotikaresistenter Keime beteiligt. Dazu gehören die Forschungsverbünde EsRAM und EFFORT, die die Entwicklung, Verbreitung und Mechanismen der Resistenz von Escherichia coli und anderen Bakterien gegenüber bestimmten Antibiotika bei Mensch und Tier untersuchen und an denen neben anderen wissenschaftliche Institutionen und Hochschulen auch das BfR beteiligt ist. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) fördert im Rahmen der Deutschen Antibiotika-Resistenzstrategie (DART 2020) diese und andere Forschungsprojekte mit dem Ziel, die Entwicklung und Ausbreitung von Antibiotika-Resistenzen zu reduzieren.

Im Zuge der Tierwohl-Initiative des BMEL wurde 2015 am BfR das Deutsche Zentrum zum Schutz von Versuchstieren (Bf3R) gegründet. Das Zentrum koordiniert bundesweit alle Aktivitäten mit dem Ziel, Tierversuche auf ein unerlässliches Maß zu beschränken und für Versuchstiere den größtmöglichen Schutz zu gewährleisten. Darüber hinaus fördert das Zentrum national und international Forschungsaktivitäten zum Schutz von Versuchstieren und den wissenschaftlichen Dialog. Zum Start des Bf3R im Jahr 2015 erhielt das Zentrum für die gerätetechnische Erstausstattung 6 Millionen Euro vom BMEL. Jährlich stehen dem Bf3R zudem finanzielle Mittel in Höhe von etwa 1,5 Millionen Euro zur Verfügung.

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