Schlachthof-Insolvenz gefährdet nordhessische 'Ahle Wurscht'

06.01.2018 - Deutschland

Die nordhessische Spezialität "Ahle Wurscht" ist durch die finanzielle Schieflage des Schlachthofs in Kassel gefährdet. Trotz der Suche nach einem Investor droht dem Betrieb Ende Februar die Insolvenz. "Entweder wir finden jemanden oder wir müssen den Betrieb schließen", sagte der vorläufige Insolvenzverwalter Simon Braun am Mittwoch. Der Schlachthof ist mit 14 Mitarbeitern vergleichsweise klein. Doch ein Großteil des dort geschlachteten Fleischs wird zur Herstellung der "Ahlen Wurscht" verwendet. Die Fleischerinnung Kassel befürchtet, dass die Spezialität bei einer Schließung nicht mehr nach alter Tradition hergestellt werden kann.

"Das Problem ist ein Investitionsstau", erklärte Insolvenzverwalter Braun. Seit Jahren fahre der Schlachthof Verluste ein. Daher sei in das 40 Jahre alte Gebäude nichts investiert worden. Allein die Kosten für Reparaturarbeiten werden auf eine Viertelmillion Euro geschätzt. Knapp 500 Schweine werden pro Woche geschlachtet, rund 60 Betriebe in der Region beliefert. Sie verarbeiten das Fleisch schlachtwarm zu "Ahler Wurscht". Zwei bis drei Stunden haben die Metzger dafür Zeit. Ohne eigenen Schlachthof in Kassel werde die Zeit dafür knapp, sagt Dirk Nutschan, Obermeister der Fleischerinnung. Hoffnungen gibt es noch: Laut dem Insolvenzverwalter wird noch mit zwei Interessenten verhandelt./geh/DP/das (dpa)

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