Prostatakrebs: Moderater Rotweinkonsum hat leicht protektiven Effekt
Mögliche positive Wirkung von Polyphenolen
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„Moderat“ bedeutet, so Shariat, etwa ein Glas pro Tag. Dabei konnte nachgewiesen werden, dass das Risiko nicht signifikant erhöht wird, sofern man auch die anderen Risikofaktoren berücksichtigt und nicht raucht oder nicht zu viel Zucker oder rotes Fleisch zu sich nimmt, wie Shariat ja auch in seinem Buch „Prostatakrebs: Vorbeugung. Diagnose. Therapie“ beschreibt. Weiters konnte in der retrospektiven Untersuchung von 17 hoch qualitativen Studien mit rund 611.000 PatientInnen gezeigt werden, dass moderater Rotweinkonsum einen leicht-protektiven Effekt zeigt. Shariat: „Um rund 12 Prozent war das Risiko, ein Prostatakarzinom zu entwickeln, dadurch verringert, während der Konsum von Weißwein das Risiko um 26 Prozent erhöhte.“
Protektives Polyphenol?
Die ForscherInnen wollen nun herausfinden, welche Inhaltsstoffe im Rotwein diesen schützenden Effekt haben und ob dieser auch präventiv therapeutisch – etwa bei Risikogruppen – genutzt werden kann. „Auch bei anderen Erkrankungen und Krebsarten wurde ja bereits gezeigt, dass Polyphenole, die vor allem im Rotwein enthalten sind, protektiv wirken können“, sagt der Urologe. Die Konzentration im Rotwein ist 10-mal höher als im Weißwein, was ein Grund für die beobachteten Resultate sein könnte.
Des Weiteren hat die europäische Lebensmittelbehörde bestätigt, dass polyphenolhaltiges Olivenöl zum Schutz der Blutfette vor oxidativem Stress beiträgt. Auch positive Wirkungen von Polyphenolen auf eine Ansammlung von Blutplättchen in den Arterien sowie auf die Insulinempfindlichkeit wurden bereits gezeigt. „Möglicherweise kann man die Polyphenole aus dem Rotwein präventiv einsetzen. Die Frage ist: was können wir aus den Ergebnissen der Studie lernen – und wie können wir das in Wissenschaft und präventiver Medizin verwenden?“
Service: Clinical Epidemiology
„The impact of moderate wine consumption on the risk developing prostate cancer.“ M. Vartolomei, S. Kimura, M. Ferro, B. Foerster, M. Abufaraj, A. Brigani, P. Karakiewicz, S.F. Shariat. Clinical Epidemiology 2018:10 431-444. https://doi.org/10.2147/CLEP.S163668.
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