Apfelabfälle werden zur Ressource der Lebensmittelindustrie
Studie aus den Labors der unibz
Natürliche Antioxidantien, die dank innovativer Technologie aus überkritischem Kohlendioxid und Abfällen der Apfelverarbeitung gewonnen werden: dies ist das Forschungsergebnis von Prof. Matteo Scampicchio, Dr. Giovanna Ferrentino und ihrem Team an der Fakultät für Naturwissenschaften und Technik der Freien Universität Bozen (Südtirol-Italien).
Pezibear/ Pixabay
unibz
Gute Nachrichten für Lebensmittelunternehmen: schon bald können sie anstelle synthetischer Stoffe günstige natürliche Inhaltsstoffe verwenden – dank der Rückgewinnung von als Abfall geltenden Materialien wie Apfelschalen, -gehäusen, -samen und -mark.
Das Forscherteam unter der Leitung von Prof. Scampicchio veröffentlichte kürzlich den Artikel „Biorecovery of antioxidants from apple pomace by supercritical fluid extraction" in einer der renommiertesten interdisziplinären Fachzeitschriften, dem „Journal of Cleaner Production". Dieses hat sich auf nachhaltige Produktionstechnologien spezialisiert.
Das Ergebnis der Forschungsarbeit bietet der Lebensmittelindustrie neue natürliche Stoffe, die zudem billiger sein werden als künstlich hergestellte. Zudem geht die Forschungsarbeit das Problem der Lebensmittelabfälle an. Abfälle, die ansonsten mit entsprechendem Kostenaufwand entsorgt werden müssten, werden so bestmöglich verwertet.
Ausgangspunkt der Studie war der Apfel, von dem ein Großteil der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft Südtirols abhängt. Die Forscher haben das Potenzial der überkritischen Kohlendioxid-Extraktion genutzt, um phenolische und antioxidative Verbindungen aus Abfällen der Apfelverarbeitung zu extrahieren. Giovanna Ferrentino wies nach, dass „die so gewonnenen Verbindungen eine höhere antioxidative Wirkung haben als jene, die durch traditionelle Technologien wie Aufweichung oder Lösungsmittelextraktion gewonnen werden."
„Das Verfahren, mit dem wir die phenolischen Antioxidantien extrahieren, hat den Vorteil, überkritisches Kohlendioxid als Lösungsmittel zu verwenden", erläutert Scampicchio. „Es ist farblos, geruchlos, ungiftig, nicht brennbar und sicher.“
Die Forschung wurde in Zusammenarbeit mit der Firma Fructus Meran durchgeführt, die das Rohmaterial für die Extraktionsversuche lieferte.
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