Deutschland, Deine Döner. Was essen wir da eigentlich?
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War der Erfinder des Döners in Deutschland ein Schwabe? Nevzat Salim will der erste gewesen sein - damals, 1969 in Reutlingen. Da sei er auf die Idee gekommen, am Drehspieß gegrilltes Fleisch in extragroße Brötchen zu packen und zu verkaufen. Der Startpunkt für eine rasante Erfolgsgeschichte, den freilich auch weitere Döner-Pioniere andernorts für sich reklamieren.
Anfangs bestand das Fleisch noch aus geschichteten Lamm- und Rinderscheiben, getreu dem jahrhundertealten türkischen Original, so wie Nevzat Salim es in seiner Heimatstadt Bursa gelernt hatte. Doch das ist in vielen Döner-Restaurants heute nicht mehr die Regel. Inzwischen hat sich hier der Hackfleischspieß durchgesetzt, eine Gemisch aus Rind-, Kalb- und Putenfleisch. Ein solcher Spieß darf selbst dann den Namen "Döner Kebab" tragen, wenn er bis zu 60 Prozent aus Hack besteht. Doch diese Mischung kann problematisch sein, da besonders anfällig für Panschereien, sagt Axel Bornemann, einer der Lebensmittelkontrolleure der Stadt Stuttgart. Bei diversen Gammelfleisch-Skandalen war immer wieder auch Dönerfleisch in den Fokus der Ermittlungen geraten.
Die "betrifft"-Autoren Cordula Stadter und Carsten Rau begleiten den Kontrolleur und seine Kollegen durch Döner-Imbisse und -Fabriken im Großraum Stuttgart, machen Testkäufe und lassen das Dönerfleisch in einem Labor analysieren. Das Ergebnis: Neben Geschmacksverstärkern werden vor allem Fett und künstliche Phosphate zugesetzt, um Wasser zu binden und das Fleisch in Form zu bringen. Je mehr Wasser, desto schwerer wird der Spieß und desto teurer kann er an den Döner-Imbiss verkauft werden. Ein Trick, der unter Umständen zu Lasten der Döner-Konsumenten geht. Denn zu viel Phosphat kann zu gravierenden Gesundheitsschäden führen. "Deutschland, Deine Döner" ist eine brisante und unterhaltsame Spurensuche, die die Autoren auch in die Türkei führt, wo sich die traditionellen Fleischspieße schon seit Jahrhunderten drehen.
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