Schwäbisch-schottischer Whisky-Streit wird im Februar entschieden

17.12.2018 - Deutschland

Das Landgericht Hamburg will am 7. Februar über den Streit zwischen schottischen Whisky-Produzenten und der schwäbischen Spirituosen-Brennerei Klotz um den Namensteil "Glen" entscheiden. Das teilte die 27. Zivilkammer zum Abschluss einer mündlichen Verhandlung am Donnerstag in der Hansestadt mit. Bis zum 17. Januar haben die Parteien Zeit, sich zu vergleichen.

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Der schottische Whisky-Verband hatte der Brennerei aus Berglen bei Stuttgart untersagen wollen, ihren Whisky "Glen Buchenbach" zu nennen. Das Wort "Glen" (gälisch, "kleines Tal") sei schottischen Ursprungs und wecke beim Verbraucher die gedankliche Verbindung zu schottischem Whisky, einem "Scotch", argumentiert die Vereinigung.

Der Begriff "Scotch" ist eine von der EU geschützte Herkunftsbezeichnung, ähnlich wie "Champagner" oder "Prosecco" für Schaumweine aus bestimmten Regionen Frankreichs und Italiens.

Der Europäische Gerichtshof (EuGH) hatte den Fall (Rechtssache C44/17) bereits im Juni dieses Jahres auf dem Tisch und hat ihn an die deutsche Justiz zurückgeschickt. Mit einigen Hinweisen: Das Gericht müsse prüfen, ob ein "normal informierter, angemessen aufmerksamer und verständiger europäischer Durchschnittsverbraucher"

an die geschützte Angabe "Scotch Whisky" denke, wenn er ein ähnliches Produkt mit dem nicht geschützten Namensteil "Glen" vor sich habe.

Das Hamburger Landgericht erörterte nun in der Verhandlung, ob das Wort "Glen" Assoziationen zu Schottland und damit zu schottischem Whisky wecke. Der Anwalt der Waldhornbrennerei Klotz argumentierte, dass "Glen" für "Scotch" gar keine Rolle spiele. Lediglich drei Prozent des in Deutschland verkauften Whiskys trügen den Namensbestandteil "Glen"./egi/DP/fba (dpa)

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