VKI-Test zu Milch: Fast alles in Butter
Mängel bei der Kennzeichnung
Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) hat für seinen aktuellen Milchtest 20 Produkte untersucht. Auch die sehr beliebte Milch in Glasflaschen war im Test dabei. Das Hauptaugenmerk wurde auf die sogenannte ESL-Milch (Extendend Shelf Life) gelegt, die eine längere Haltbarkeit verspricht und derzeit das Kühlregal dominiert. Geschmacklich und qualitativ gab es kaum etwas zu beanstanden, lediglich bei der Kennzeichnung gibt es zum Teil Handlungsbedarf. So findet man bei einigen Herstellern den Begriff „länger haltbar“ nur im Kleingedruckten oder auf der Rückseite der Milchpackung. Ein weiterer Hersteller lobt seine ESL-Kuhmilch wiederum als „naturbelassen“ aus und das, obwohl die Milch u.a. pasteurisiert und homogenisiert wurde. Ebenso sind Angaben „wie damals“ oder „die gute tägliche Milch“ für eine ESL-Milch entbehrlich. Im Rahmen des Tests wurden zwölf „sehr gute“, eine „gute“ und sieben „durchschnittliche“ Bewertungen vergeben.

Symbolbild
Pezibear/ Pixabay
„Frisch“, „länger frisch“ oder „länger haltbar“?
Frische Vollmilch ist in den Regalen nahezu gänzlich von der ESL-Milch verdrängt worden. Milch darf den Zusatz „frisch“ dann tragen, wenn sie innerhalb einer bestimmten Zeit nach der Gewinnung weiterverarbeitet wird. Sie wird nur kurzzeitig im Rahmen der Pasteurisierung erhitzt und das Mindesthaltbarkeitsdatum darf mit maximal 9 Tagen (in Ausnahmen mit 11 Tagen) nach dem Zeitpunkt der Wärmebehandlung angegeben werden.
Bei der ESL-Milch gibt es zwei Varianten: „länger frisch“ und „länger haltbar“. Die Art der Technologie für die Haltbarmachung (z. B. hocherhitzt, pasteurisiert, filtriert) ist anzugeben. „Länger frisch“ Milch ist maximal 25 Tage haltbar, „länger haltbar“ Milch bis zu 45 Tage. Das Ausmaß der Wärmebehandlung liegt bei ESL-Milch immer noch unter der ultrahocherhitzten Milch, auch bekannt als H-Milch.
„Es gibt also einen deutlichen Unterschied zwischen Frischmilch und einer ESL-Milch. Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben daher auch ein Recht darauf, klar darüber informiert zu werden, um welches Produkt es sich handelt“, betont VKI-Projektleiterin Nina Siegenthaler. „Umso mehr, wenn das Produkt beispielsweise zeitgleich blumig als ,Milch wie früher‘ angeboten wird.“
Meistgelesene News
Organisationen
Weitere News aus dem Ressort Wirtschaft & Finanzen

Holen Sie sich die Lebensmittel- und Getränke-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.