VKI-Test zu Milch: Fast alles in Butter
Mängel bei der Kennzeichnung
Pezibear/ Pixabay
„Frisch“, „länger frisch“ oder „länger haltbar“?
Frische Vollmilch ist in den Regalen nahezu gänzlich von der ESL-Milch verdrängt worden. Milch darf den Zusatz „frisch“ dann tragen, wenn sie innerhalb einer bestimmten Zeit nach der Gewinnung weiterverarbeitet wird. Sie wird nur kurzzeitig im Rahmen der Pasteurisierung erhitzt und das Mindesthaltbarkeitsdatum darf mit maximal 9 Tagen (in Ausnahmen mit 11 Tagen) nach dem Zeitpunkt der Wärmebehandlung angegeben werden.
Bei der ESL-Milch gibt es zwei Varianten: „länger frisch“ und „länger haltbar“. Die Art der Technologie für die Haltbarmachung (z. B. hocherhitzt, pasteurisiert, filtriert) ist anzugeben. „Länger frisch“ Milch ist maximal 25 Tage haltbar, „länger haltbar“ Milch bis zu 45 Tage. Das Ausmaß der Wärmebehandlung liegt bei ESL-Milch immer noch unter der ultrahocherhitzten Milch, auch bekannt als H-Milch.
„Es gibt also einen deutlichen Unterschied zwischen Frischmilch und einer ESL-Milch. Die Verbraucherinnen und Verbraucher haben daher auch ein Recht darauf, klar darüber informiert zu werden, um welches Produkt es sich handelt“, betont VKI-Projektleiterin Nina Siegenthaler. „Umso mehr, wenn das Produkt beispielsweise zeitgleich blumig als ,Milch wie früher‘ angeboten wird.“
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