Empörungswelle im Internet gegen Ministerin Klöckner
Das Landwirtschaftsministerium hatte am Montag im Internet ein kurzes Video veröffentlicht, in dem Klöckner mit Nestlés Deutschland-Chef Marc-Aurel Boersch vor der Kamera steht und das Unternehmen dafür würdigt, dass es den Zucker-, Salz und Fettgehalt seiner Lebensmittel reduziert habe. Hintergrund ist eine vom Kabinett verabschiedete «Reduktions- und Innovationsstrategie», die Vereinbarungen auf freiwilliger Basis mit den Herstellern vorsieht. Für den Kampf gegen Übergewicht sollen viele Fertigprodukte so bis 2025 neue Rezepturen bekommen. Verbraucherschützer kritisieren dies als zu unverbindlich.
Im Internet gab es empörte Reaktionen auf Klöckners Video. Lauterbach twitterte: «Klöckner lässt sich von Nestle Lobbyisten erst die Zuckersteuer und die Lebensmittelampel abverhandeln und tritt dann bei PR-Event von Nestle auf.» Klöckner verteidigte ihr Vorgehen und bezeichnete Kritiker als «Hatespeaker». Ein Ministeriumssprecher sagte am Mittwoch, wichtig sei, dass die Maßnahmen wirksam seien.
Dazu gehöre, mit Verbänden zu sprechen. «Und auch mit den Unternehmen, die hier in der Verantwortung stehen, sie in die Pflicht zu nehmen.»
Klöckner verteidigte am Mittwoch grundsätzlich das Vorgehen beim Reduzieren von Zucker, Fett und Salz über freiwillige Vereinbarungen.
Wenn dies nicht funktioniere, müssten aber gesetzliche Regelungen her, sagte sie anlässlich einer Veranstaltung der Getränkebranche.
Nestlé werden wie anderen Konzernen teils fragwürdige Geschäfte vorgeworfen. 2010 prangerte die Umweltorganisation Greenpeace an, dass das Unternehmen mit der Verwendung von Palmöl zur Zerstörung von Regenwald beitrage. Nestlé hat versprochen, bis 2020 nur noch Palmöl aus nachhaltiger Produktion zu nutzen.
Einen Link zum Video finden Sie rechts neben dem Artikel.
Meistgelesene News
Weiterführender Link
Weitere News aus dem Ressort Politik & Gesetze
Holen Sie sich die Lebensmittel- und Getränke-Branche in Ihren Posteingang
Mit dem Absenden des Formulars willigen Sie ein, dass Ihnen die LUMITOS AG den oder die oben ausgewählten Newsletter per E-Mail zusendet. Ihre Daten werden nicht an Dritte weitergegeben. Die Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch die LUMITOS AG erfolgt auf Basis unserer Datenschutzerklärung. LUMITOS darf Sie zum Zwecke der Werbung oder der Markt- und Meinungsforschung per E-Mail kontaktieren. Ihre Einwilligung können Sie jederzeit ohne Angabe von Gründen gegenüber der LUMITOS AG, Ernst-Augustin-Str. 2, 12489 Berlin oder per E-Mail unter widerruf@lumitos.com mit Wirkung für die Zukunft widerrufen. Zudem ist in jeder E-Mail ein Link zur Abbestellung des entsprechenden Newsletters enthalten.