FAU kreiert eigenen Gin
Der Geschmack des Erlanger Aromagartens
FAU/Katrin Simon
„Der FAU Aromatix hat einen ausgesprochen starken Regionalcharakter, da die Botanicals von Hand in unserem Aromagarten geerntet wurden, auf dessen trockenen Böden sie in voller Sonne besonders intensive ätherische Inhaltsstoffe entwickeln. Zugleich verkörpert er die Weltläufigkeit, die man sowohl mit dem Getränk als auch mit unserer Universität verbindet“, erläutert Claus Heuvemann, Technischer Leiter des Botanischen Gartens. Die Spirituose mit einem Alkoholgehalt von 43 Prozent wurde exklusiv für die FAU in Kooperation mit der Gin-versierten Bamberger Mälzerei Weyermann unter Mitarbeit von Lavendel-Expertin Dr. Elke Puchtler kreiert.
„Der Geschmack des FAU Aromatix Gin zeichnet sich durch ein weiches Wacholderaroma aus, das mit der Kombination aus herben Noten der Engelwurz und des Alants und den sommerlichen Blüten des Lavendels spielt. Zitronige Komponenten aus dem Botanischen Garten geben dem Gin zudem eine angenehme Frische“, urteilt Brennereileiter Philipp Schwarz von der Firma Weyermann. Der FAU Aromatix enthält Alant (Inula helenium), Engelwurz (Angelica archangelica), Kalmus (Acorus calamus), Lavendel (Lavandula angustifolia), Mariendistel (Silybum marianum), Pfefferminze (Mentha sp.), Salbei (Salvia officinalis), Thymian (Thymus vulgaris), Zitronenmelisse (Melissa officinalis) sowie Zitronengras (Cymbopogon citratus). Direkt nach der Ernte wurden die Blüten, Blätter und Wurzeln für die Herstellung des Gins in liebevoller Handarbeit gewaschen und über mehrere Tage im Schatten getrocknet. „Unser Gin schmeckt mit und ohne Tonic, mit und ohne Zugabe weiterer Botanicals wie Gurke, Zitruszesten oder Basilikum und Rosmarin“, empfiehlt Gin-Connaisseur und FAU-Vizepräsident People Prof. Dr. Friedrich Paulsen und ermahnt als Mediziner gleichzeitig zu bewusstem und maßvollem Genuss.
„Der Name FAU Aromatix Gin stellt einen direkten Bezug zu den aromatischen Pflanzen unseres Gartens her, dessen Pflege mit dem Verkaufserlös unterstützt wird“, betont Heuvemann. Paulsen ergänzt: „Das –X in der Schreibweise weist darauf hin, einen kleinen Tick anders zu sein, innovativer und schlauer, wie die Gallier aus der berühmten Comicserie – und wie eben unsere FAU.“
Der ursprünglich als Genever bekannte niederländische Wacholderschnaps britischer Prägung ist derzeit ein beliebtes Modegetränk. Einige im Gin enthaltene Botanicals finden gleichzeitig traditionell als Heilpflanzen Anwendung, zum Beispiel Wacholder bei Infekten der Harnwege oder Lavendel bei Unruhe. Daran erinnert auch die hochwertige Apothekerflasche des FAU Aromatix Gin. Bezüge zur Pharmazie- und Aromaforschung stellt die Begleitausstellung Gin-gredients her, die im Eingangsbereich der Gewächshäuser des Botanischen Gartens bis 2.2.2020 zu sehen ist. Sie erzählt beispielsweise auch ein Kapitel Kolonialgeschichte anhand der aus Südamerika stammenden Chinarinde, die dem Tonic Water seinen charakteristischen bitteren Geschmack verleiht und des darin enthaltenen Chinin seit dem 16. Jahrhundert als Malariamittel eingesetzt wird.
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