Schlechte Chefs vermiesen die Laune am Arbeitsplatz

Nur in jedem vierten Unternehmen ist der Vorgesetzte wirklich Teil des Teams

18.03.2020 - Deutschland

Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer, der mit seinem Job unzufrieden ist, macht dafür eine Person verantwortlich: seinen Chef. Damit rangieren schlechte Führungskräfte als Grund für miese Stimmung am Arbeitsplatz klar vor einer zu niedrigen Bezahlung sowie langweiligen Aufgaben. Zufriedene Arbeitnehmer wissen übrigens auch ganz genau, warum ihnen die Arbeit Spaß macht. Laut der aktuellen Studie "Arbeitsplatz im Fokus" liegt es vor allem an den netten Kollegen. Für die Untersuchung hat die Unternehmensberatung Staufen mehr als 1.500 Arbeitnehmer in Deutschland befragt.

"Die Führungsqualitäten der Vorgesetzten sind und bleiben der bestimmende Faktor dafür, ob Mitarbeiter motiviert sind oder nicht. Ein schlechtes Gehalt oder monotone Aufgaben landen erst auf den Plätzen zwei und drei der Stimmungskiller am Arbeitsplatz", sagt Dr. Alexandra Hey von der Staufen AG. Die repräsentative Untersuchung belegt deutlich den Stellenwert einer gezielten Mitarbeiterentwicklung sowie kontinuierlicher Verbesserung in Sachen Leadership. "Führung wird oft missverstanden als reine Allokation von Arbeitskraft und nachfolgender Leistungsbewertung. Aber so kann die Motivation und die Einsatzbereitschaft der Belegschaft nicht gesteigert werden. Stattdessen müssen die Mitarbeiter individuell angesprochen und in ihrer Persönlichkeit gestärkt und weiterentwickelt werden", so Unternehmensberaterin Hey.

Von den zufriedenen Arbeitnehmern gaben 66 Prozent an, dass nette Kollegen dafür verantwortlich wären, dass ihnen ihr Job gefällt. 63 Prozent nannten interessante Aufgaben, und knapp jeder Zweite machte ein gutes Gehalt verantwortlich. Nur 23 Prozent der Arbeitnehmer führten ihre Zufriedenheit auch auf gute Führungskräfte zurück. Dazu passt, dass nur rund jeder fünfte Arbeitnehmer seinen Vorgesetzten uneingeschränkt als Teil des Teams empfindet. Der Rest fühlt sich nach wie vor teilweise oder sogar ausschließlich von einem klassischen Chef geführt - Distanz zum Team inklusive.

"Die Ergebnisse unserer Studie zeigen deutlich: Entscheidend für ein erfolgreiches Unternehmen sind hochwertige Prozesse, eine stabile Arbeitsorganisation, eine positive Führungskultur im Sinne des Lean Management und eine klare Organisation der Teams", fasst Staufen-Beraterin Hey zusammen. "Zudem lassen sich viele wiederkehrende Aufgaben etwa mit Robotic Process Automation (RPA) erledigen, um die Mitarbeiter von monotonen Arbeiten zu entlasten. Stimmen diese Rahmenbedingungen, steigt auch die Zufriedenheit der Mitarbeiter."

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