Gewinner und Verlierer des Corona-Homeoffice
Homeoffice reduziert Stress - aber nur für Kinderlose
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Der Gen Y fällt die Decke auf den Kopf
Den Jüngeren, also der Generation Y, gefällt es im Homeoffice weniger gut als zu vermuten war. Sie haben zwar aktuell mehr Zeit für Privates (36 Prozent) und versuchen auch im Job das Beste aus der Situation zu machen (27 Prozent). Jeder fünfte aus dieser Altersgruppe hat Probleme damit, den Kontakt zu Kollegen aufrechtzuerhalten. Genauso viele geben an, dass ihnen zuhause die Decke auf den Kopf fällt. Zum Vergleich: In der Generation 55+ haben nur 9 Prozent dieses Gefühl.
"Für die jüngere Generation, die meist noch nicht lange im Job sind, bedeutet das Arbeiten von zuhause eine echte Herausforderung.", stellt Dr. Katrin Luzar, Senior Director Marketing bei Monster, fest. "Viele sind für den ersten Job in eine neue Stadt gezogen und bauen ihr berufliches und soziales Umfeld gerade erst auf. Durch Beschränkungen und Sicherheitsvorkehrungen werden sie dabei ausgebremst und haben Schwierigkeiten, wirklich Anschluss zu finden. Oft leben die Jüngeren außerdem alleine und nicht mit einer Familie, sodass die Isolation sicherlich noch intensiver erlebt wird."
Homeoffice reduziert Stress - aber nur für Kinderlose
Ob Kinder im Haus sind, wirkt sich in der momentanen Situation ebenfalls stark auf das Leben der Menschen aus - positiv wie negativ. Rund 60 Prozent der Befragten mit Kind arbeiten im Homeoffice, von den Kinderlosen nur 40 Prozent. Ein Teil der 35-44-Jährigen, von denen man sagt, sie seien durch Kinder, Job oder pflegebedürftige Angehörige in der Rush Hour des Lebens, profitiert vom gewonnenen Spielraum. 24 Prozent von ihnen fühlen sich durch Homeoffice ausgeglichener - gegenüber durchschnittlich knapp 15 Prozent der restlichen Altersgruppen. Jeder fünfte von ihnen sagt, Beruf und Familie ließen sich durch Homeoffice besser koordinieren.
Andererseits zeigt sich jedoch unabhängig vom Alter der Eltern: Sind zwei Kinder unter 18 Jahren im Haus, fühlt sich etwa jeder vierte gestresster als vorher und hat das Gefühl, weder seiner Arbeit noch seiner Familie gerecht zu werden. Ein signifikanter Unterschied zu den 11 Prozent der Kinderlosen, die ebenfalls gestresster sind und nur 7 Prozent, die das Gefühl haben, weder Beruf noch Familie oder Partner gerecht zu werden. Ein weiterer Belastungsfaktor für viele: Die Aufgabenverteilung im Haushalt.
"Es ist interessant: Bei der Verteilung der Aufgaben im Haushalt zeichnet sich ab, dass Frauen vieles übernehmen. 16 Prozent der Männer, aber nur 11 Prozent der Frauen finden die Aufgaben fair verteilt. Die Zahlen deuten also immer noch eine eher klassische Rollenverteilung hin.", resümiert Luzar. "Offenbar trägt die aktuelle Situation dazu bei, dass alle Beteiligten ein stärkeres Bewusstsein dafür entwickeln, wie viel Zeit, Kraft und Energie auch diese Aufgaben kosten und wie ungleich sie scheinbar immer noch in einigen Familien verteilt sind. In meinen Augen birgt das die Chance, langfristig Veränderungen anzustoßen."
*Die verwendeten Daten beruhen auf einer Online-Umfrage der YouGov Deutschland GmbH, an der 2049 Personen zwischen dem 13. und 15.05.2020 teilnahmen. Die Ergebnisse wurden gewichtet und sind repräsentativ für die deutsche Bevölkerung ab 18 Jahren.
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