Sekt statt Selters - Linke will Schaumweinsteuer kippen
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Bejubelt wurde die Rede von "solid"-Vertreter Michael Neuhaus: "Dieses Programm ist unsere Chance, einen Wechsel in eine feuchtfröhliche Zeit einzuleiten, denn, ja, der Klassenkampf wird auch am Stammtisch geführt." Mit Blick auf die Einführung der Steuer im Kaiserreich sagte er: "Erst knallten die Korken, dann die Kanonen - sie ist nicht nur ein Symbol des Militarismus, sondern auch im Kern ein lustfeindlicher Angriff auf das freie, selbstbestimmte Leben. Sie trägt dazu bei, dass die Perlen der Spirituosenwelt ein Statussymbol der Bourgeoisie sind. Sekt trinken ist wie Golfen oder wie ich schon immer sagte: Rotkäppchen saufen ist eine Frage von Klasse. Als Linke dürfen wird das nicht länger hinnehmen." Mit dem Satz: "Ihr habt eine Minute Zeit für die Abstimmung über Sekt statt Selters", leitete Benjamin-Immanuel Hoff vom Tagungspräsidium die Abstimmung ein. 223 Delegierte stimmten schließlich dafür, 99 dagegen, 23 enthielten sich.
"Nieder mit der Schaumweinsteuer! Soviel Hedonismus darf in einem Linken Wahlprogramm sein!", schrieb Lay anschließend auf Twitter. Ein wenig Wasser in den Sekt goss allerdings der Delegierte Axel Trost: "Ich glaube nicht, dass wir wirklich gut damit weggkommen, wenn anschließend die "Bild"-Zeitung sagt: "Linksjugend kann jetzt verbilligt Rotkäppchensekt saufen."" Es gebe dringendere Steuer-Themen./jr/DP/zb (dpa)
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