Genome Editing für Lebensmittel: Wie reagieren die Menschen?
Forscherteam der Universitäten Göttingen und British Columbia untersucht Bewertungen der Züchtungstechnologie
unsplash
Relativ neue Züchtungstechnologien, wie das CRISPR-Gen-Editing, haben eine Reihe neuer Möglichkeiten für die Pflanzen- und Tierzucht ermöglicht. In der EU fällt die Technologie unter die Gentechnikgesetzgebung und unterliegt daher strengen Beschränkungen. Dennoch bleibt der Einsatz von Gentechnologien umstritten. Zwischen Juni und November 2019 sammelte das Forscherteam per Online-Umfrage die Meinungen von rund 3.700 Menschen aus fünf Ländern zu diesem Thema. Bewertet wurden fünf verschiedene Anwendungen von Gene Editing: Drei beziehen sich auf Krankheitsresistenzen bei Menschen, Pflanzen oder Tieren; und zwei beziehen sich darauf, entweder eine bessere Qualität von Produkten oder eine größere Menge an Produkten von Rindern zu erreichen.
"Wir konnten beobachten, dass der Zweck der Genveränderung eine große Rolle dabei spielt, wie sie bewertet wird", sagt Erstautorin Dr. Gesa Busch von der Universität Göttingen. "Wird die Technologie eingesetzt, um Tiere resistent gegen Krankheiten zu machen, ist die Zustimmung größer als wenn die Technologie eingesetzt wird, um die Leistung der Tiere zu erhöhen." Insgesamt reagierten die Befragten aber sehr unterschiedlich auf den Einsatz der neuen Zuchtmethoden. Es lassen sich vier verschiedene Gruppen identifizieren: starke Befürworter, Befürworter, Neutrale und Gegner der Technologie. Die Gegner (24 Prozent) sehen hohe Risiken und fordern ein Verbot der Technologie, unabhängig von möglichen Vorteilen. Die starken Befürworter (21 Prozent) sehen wenig Risiken und viele Vorteile. Die Befürworter (26 Prozent) sehen viele Vorteile, aber auch Risiken. Während die Neutralen (29 Prozent) keine starke Meinung zu dem Thema zeigen.
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