Die deutschen Obst-, Gemüse- und Kartoffelverarbeiter beklagen kräftige Preissteigerungen bei
Vorprodukten. "Es wird wirklich alles teurer, das ist die Dramatik", sagte der Geschäftsführer des Industrieverbandes BOGK, Christoph Freitag, der Deutschen Presse-Agentur.
Gestiegen seien etwa die Preise für Rohware, Verpackungsmaterialien, Glas und Etiketten, aber auch für Logistik und Personal. "Das Besondere ist, dass die Erhöhungen fast alle zweistellig sind." In einer Umfrage hätten die Mitglieder angegeben, dass die Kosten für Dosenblech und Deckel um 40 bis 60 Prozent gestiegen seien. Die Energiepreise hätten um 40 bis 65 Prozent zugelegt. Der Verband geht davon aus, dass die Unternehmen dies an den Lebensmitteleinzelhandel und damit an die Verbraucher weitergeben werden.
Für den Preisanstieg bei den Verpackungsmaterialien sieht Freitag vor allem zwei Gründe. Zum einen sei die Nachfrage in Herstellerländern wie den USA oder China stark gestiegen. Zum anderen seien im Zuge der Pandemie die weltweiten Transportwege aus dem Tritt gekommen. "Die Lieferketten sind durcheinander geraten."
Freitag rechnet damit, dass sich die Lage im kommenden Jahr allmählich normalisieren wird. Auswirkungen werde allerdings die Erhöhung des Mindestlohns haben, etwa auf die Gemüsebauern, die zahlreiche Saisonarbeitskräfte beschäftigten.
Der Bundesverband der obst-, gemüse- und kartoffelverarbeitenden Industrie (BOGK) vertritt nach eigenen Angaben rund 60 Unternehmen der Branche mit etwa 20 000 Beschäftigten. Mitglied sind unter anderem die Markenhersteller Hengstenberg, Kühne und Spreewaldhof./tob/DP/stk (dpa)