Tiefgekühlte Lebensmittel: Herkunft der Ware oft unklar
Verbraucherzentrale Bayern fordert nach Stichprobe verpflichtende Kennzeichnung
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Ein Drittel (16 Produkte) der erfassten 52 Tiefkühlprodukte aus den Bereichen Obst (Erdbeeren), Gemüse (Erbsen) und ein Fertiggericht mit Hähnchenfleisch trugen eine Angabe des Herkunftslandes auf der Verpackung. Zwei Hersteller machten bei all ihren Produkten Angaben zur Herkunft der Rohstoffe. Das zeigt, dass eine durchgängige Herkunftskennzeichnung der Primärzutaten möglich ist. Der überwiegende Teil der Anbieter machte keine Angaben zur Herkunft der Rohstoffe und hat auch nicht vor, seine Produkte in der Zukunft genauer zu kennzeichnen.
Verbraucher wünschen sich genaue Angaben
„Verbraucherinnen und Verbraucher wünschen sich verlässliche Informationen über die Herkunft ihrer Lebensmittel“, sagt Jutta Saumweber, Ernährungsexpertin bei der Verbraucherzentrale Bayern. „Bei zwei von drei Produkten sind die Herkunftsländer jedoch nicht zu erkennen. Gerade für Kunden, die beim Einkauf Wert auf kurze Transportwege der Lebensmittel legen, ist die Angabe des Herkunftslandes bei Tiefkühlprodukten wichtig“.
Besonders Hähnchenfleisch in Tiefkühl-Fertiggerichten kommt vorrangig aus Thailand oder Brasilien. Die tiefgekühlten Erbsen mit Angabe des Ursprungslandes stammen überwiegend aus Deutschland. Ist die Herkunft nicht angegeben, stammen sie laut Herstellerangaben in der Befragung in erster Linie aus grenznahen Ländern wie Niederlande und Belgien, gefolgt von Deutschland. Teilweise wurden mehrere mögliche europäische Ursprungsländer genannt. Die tiefgekühlten Erdbeeren stammen aus Marokko, der Türkei, Polen, Bulgarien und Ägypten.
Verpflichtende Kennzeichnung gefordert
„Es muss eine verpflichtende Herkunftskennzeichnung eingeführt werden, damit Verbraucherinnen und Verbraucher Produkte mit kurzen Transport-wegen erkennen können“, so Jutta Saumweber. Generell sollte künftig das Ursprungsland jedes Lebensmittels erkennbar sein. Bei verarbeiteten und zusammengesetzten Lebensmitteln fordert die Verbraucherzentrale Bayern, die Herkunft der Primärzutat zu kennzeichnen. Das betrifft Zutaten, die entweder mehr als 50 Prozent des Lebensmittels ausmachen oder prägend für seinen Charakter sind.
In ihrer Stichprobe überprüfte die Verbraucherzentrale Bayern, ob das Ursprungsland der Hauptzutaten auf der Verpackung angegeben wurde. Darüber hinaus erhielten Handelsunternehmen oder Hersteller der ausgewählten Produkte einen Fragebogen. Darauf sollten sie genaue Angaben zur Herkunft der einzelnen Zutaten in ihren Produkten machen.
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