ProVeg und Top-Einzelhändler wollen unsere Ernährung fit für die Zukunft machen
Einzelhändler erweitern pflanzliches Sortiment – und setzen sich visionäre Ziele
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Große Aufgabe, große Ziele
Aktuelle Klimadaten verdeutlichen die Dringlichkeit einer klimafreundlicheren Ernährung: Unser weltweites Ernährungssystem ist derzeit für bis zu einem Drittel der globalen Treibhausgas-Emissionen verantwortlich.1 2 3 Pflanzenbasierte Nahrungsmittel verursachen jedoch nur halb so viele Emissionen wie tierische.4
Entsprechend ehrgeizig sind die Ziele des Handels: Bis 2025 will Albert Heijn die Hälfte seines Umsatzes mit pflanzlichen Proteinen erzielen, bis 2030 sollen es bereits 60 Prozent sein, so Willem Dehing, Lead Category Manager Vega(n) bei Albert Heijn. Lidl wiederum will bis 2025 die beste Produktpalette für eine achtsame und nachhaltige Lebensweise anbieten, erklärt Myriam Taphorn, Ernährungswissenschaftlerin und CSR Consultant bei der Lidl Stiftung.
Der Handel steht für den Wandel
Der Roundtable wird sich unter anderem mit der Gestaltung der Preise für pflanzenbasierte Produkte und mit bewährten Marketingpraktiken befassen. Die übergreifenden Ziele sind eine größere Auswahl für Verbraucher und eine bessere Koordination der Nachhaltigkeitsbemühungen der Industrie.
„Der Einzelhandel treibt den klimafreundlichen Ernährungswandel der Verbraucherinnen und Verbraucher maßgeblich an“, weiß Mathilde Alexandre, Corporate and Institutional Engagement Manager bei ProVeg International. Eine Reihe von Händlern hat in diesem Jahr bereits große Fortschritte bei der Förderung pflanzenbasierter Nahrungsmittel gemacht:
- Lidl hat im Februar angekündigt, sein pflanzenbasiertes Angebot zu erweitern und den Anteil tierischer Nahrungsmittel am Sortiment im Rahmen einer Nachhaltigkeitsoffensive zu senken. Inzwischen hat Lidl die Preise pflanzenbasierter Eigenmarken-Produkte an die ihrer tierischen Pendants angeglichen.
- Carrefour hat in Frankreich eine Koalition mit Großkonzernen gebildet, um bis 2026 einen Umsatz von 3 Milliarden Euro mit pflanzenbasierten Nahrungsmitteln zu erzielen.
- Das niederländische Unternehmen Albert Heijn hat im September ein neues pflanzenbasiertes Sortiment auf den Markt gebracht, das zu seinem Ziel beiträgt, den Anteil pflanzenbasierter Proteine bis 2030 auf 60 Prozent zu erhöhen.
Mit Wirkung: Seien Sie dabei!
Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität pflanzenbasierter Alternativprodukte können viel bewirken: Pflanzenbasierte Produkte haben in der Regel einen deutlich geringeren ökologischen Fußabdruck als tierische.5 6 Entscheiden sich Verbraucher für eine pflanzenbetonte Ernährung, können sie ihre persönlichen Emissionen aus der Ernährung gar um bis zu 50 Prozent verringern.7 8 9 Vielen Verbrauchern helfen Alternativprodukte, den pflanzlichen Anteil an ihrer Ernährung in der Praxis zu vergrößern. ProVeg setzt daher große Hoffnungen in die verändernde Kraft des Einzelhandels.
Einzelhändler, die an dieser transformativen Veranstaltung teilnehmen möchten, können ProVeg unter corporate@proveg.com kontaktieren.
Quellen
1 Babiker, M., G. Berndes et al. (2022): Cross-sectoral perspectives, in: IPCC, 2022: Climate Change 2022: Mitigation of Climate Change. Contribution of Working Group III to the Sixth Assessment Report of the Intergovernmental Panel on Climate Change [P.R. Shukla, J. Skea, R. Slade, A. Al Khourdajie, R. van Diemen, D. McCollum, M. Pathak, S. Some, P. Vyas, R. Fradera, M. Belkacemi, A. Hasija, G. Lisboa, S. Luz, J. Malley, (eds.)]. Cambridge University Press, Cambridge, UK & New York, NY, USA
2 Crippa, M., E. Solazzo et al. (2021): Food systems are responsible for a third of global anthropogenic GHG emissions. Nature Food. Doi: 10.1038/s43016-021-00225-9
3 Xu, X., P. Sharma et al. (2021): Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods. Nature Food 2(9), 724–732. Doi: 10.1038/s43016-021-00358-x
4 Xu, X., P. Sharma et al. (2021): Global greenhouse gas emissions from animal-based foods are twice those of plant-based foods. Nature Food 2(9), 724–732. Doi: 10.1038/s43016-021-00358-x
5 Clark, M., M. Springmann et al. (2022): Estimating the environmental impacts of 57,000 food products. Proceedings of the National Academy of Sciences 119(33), e2120584119. Doi: 10.1073/pnas.2120584119
6 Reinhard, G., S. Gärtner & T. Wagner (2020): Ökologische Fußabdrücke von Lebensmitteln und Gerichten in Deutschland. Institut für Energie – und Umweltforschung Heidelberg (ifeu). Heidelberg. Online unter: https://www.ifeu.de/fileadmin/uploads/Reinhardt-Gaertner-Wagner-2020-Oekologische-Fu%C3%9Fabdruecke-von-Lebensmitteln-und-Gerichten-in-Deutschland-ifeu-2020.pdf
7 Hallström, E., A. Carlsson-Kanyama & P. Börjesson (2015): Environmental impact of dietary change: a systematic review. Journal of Cleaner Production 91 1–11. Doi: 10.1016/j.jclepro.2014.12.008
8 Wissenschaftlicher Beirat Agrarpolitik, Ernährung und gesundheitlicher Verbraucherschutz & Wissenschaftlicher Beirat Waldpolitik beim BMEL (2016): Klimaschutz in der Land- und Forstwirtschaft sowie den nachgelagerten Bereichen Ernährung und Holzverwendung. Gutachten. Berlin. Online unter: https://www.bmel.de/SharedDocs/Downloads/DE/_Ministerium/Beiraete/agrarpolitik/Klimaschutzgutachten_2016.pdf?__blob=publicationFile&v=3
9 Kustar, A. & D. Patino-Echeverri (2021): A Review of Environmental Life Cycle Assessments of Diets: Plant-Based Solutions Are Truly Sustainable, even in the Form of Fast Foods. Sustainability 13(17), 9926. Doi: 10.3390/su13179926