Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Ernährungsindustrie sichern
Wahlforderungen von BVE und ANG
Steigende Kosten und Marktanforderungen bei sinkenden Erträgen haben die Ernährungsindustrie in den vergangenen Jahren an ihre Belastungsgrenze gebracht. Es besteht die Gefahr, dass Investitionsentscheidungen perspektivisch zugunsten ausländischer Standorte getroffen werden, denn der Wirtschaftsstandort Deutschland hat für viele Industrieunternehmen an Attraktivität verloren.
„Die deutschen Lebensmittel- und Getränkehersteller stehen seit Jahren unter wirtschaftlichen Druck. Gerade die hohen Energiepreise in Deutschland belasten die internationale Wettbewerbsfähigkeit der Ernährungsindustrie, insbesondere deren energieintensiven Branchen; sie sind mittlerweile standortrelevant“; sagt BVE-Hauptgeschäftsführer Christoph Minhoff. „Es ist daher höchste Zeit, dass die nächste Bundesregierung für bezahlbare Energie sorgt. Nur so können wir unsere Wettbewerbsfähigkeit stärken und Investitionen im Land sichern.“
Die Branche ist sich ihrer Verantwortung bewusst und arbeitet kontinuierlich daran, nachhaltige Lösungen für aktuelle Herausforderungen zu entwickeln, Arbeitsplätze – vor allem im ländlichen Raum – zu sichern und die Lebensmittelversorgung sicherzustellen. Allerdings würden die stetig steigenden Lohnzusatzkosten zum Wettbewerbsnachteil für die Produktionsbetriebe, sagt Stefanie Sabet, Hauptgeschäftsführerin der Arbeitgebervereinigung Nahrung und Genuss. Sie fordert: „Es braucht jetzt nachhaltige und strukturelle Sozialreformen, damit Arbeitsplätzte gesichert werden können und mehr Netto vom Brutto bleibt. Ferner braucht der Wirtschaftsaufschwung auch eine bessere Ausschöpfung des Beschäftigungspotenzials.“
Zentrale Forderungen für die Zukunft der Branche:
- Energiekosten reduzieren: Eine Entlastung ist dringend notwendig, um im internationalen Wettbewerb zu bestehen.
- Arbeits- und Sozialversicherungskosten senken: Nachhaltige Sozialreformen, damit Arbeitgeber und Arbeitnehmer entlastet werden.
- Bürokratie abbauen: Unternehmen brauchen mehr Freiräume anstatt mehr Hürden und Berichtspflichten.
- Nachhaltigkeit realistisch gestalten: Nachhaltige Ziele müssen praktikabel und effizient im betrieblichen Umfeld umsetzbar sein.
Die beiden Dachverbände der Branche betonen in ihren Forderungen zur anstehenden Bundestagswahl, dass Deutschland wieder mehr Wertschätzung für seine Ernährungsindustrie braucht. Ständige neue Vorgaben und zusätzliche Kosten belasten die Unternehmen enorm. Mit rund 6.000 Betrieben und 644.000 Beschäftigten ist die Ernährungsindustrie eine tragende Säule der deutschen Wirtschaft. Damit das so bleibt, sind jetzt mutige und entschlossene politische Maßnahmen gefragt.
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