Neu berufen: Professor Dr. Sonja Geiger
Psychologie und Marketing in der nachhaltigen Land- und Lebensmittelwirtschaft
Seit dem 1. März 2025 verstärkt Prof. Dr. Sonja Geiger als Professorin für Psychologie und Marketing in der nachhaltigen Land- und Lebensmittelwirtschaft das Team der Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE). Mit ihrem interdisziplinären Ansatz bringt sie psychologische und sozialwissenschaftliche Perspektiven in Lehre und Forschung ein. Bereits vor ihrer Berufung unterstützte sie die HNEE als Vertretungsprofessorin im Bereich nachhaltiger Ernährungssysteme.
Ihr Schwerpunkt liegt in der Lehre des jungen Studiengangs „Ernährungs- und Agrarkultur nachhaltig gestalten“ (ErNA). Darüber hinaus wird sie in den Studiengängen „Ökologische Landwirtschaft und Ernährungssysteme“ (OLE) sowie „Ökolandbau und Vermarktung“ (ÖLV) lehren und perspektivisch eine studiengangübergreifende Lehrtätigkeit zur Rolle der Psychologie in Nachhaltigkeitstransformationen aufbauen.
Der neue Studiengang ErNA integriert neben agrar- und ernährungswissenschaftlichen auch psychologische und sozialwissenschaftliche Perspektiven. Er betrachtet die gesamte Wertschöpfungskette und deren Transformation hin zu mehr Nachhaltigkeit – ein innovativer Ansatz, der klassische Studiengänge ergänzt. Sonja Geiger wird psychologische und ethische Einflüsse auf ein nachhaltiges Ernährungsverhalten sowie Interventionen zur Ernährungsbildung vermitteln. Zudem wird sie ein transdisziplinäres Projekt zur Visionsentwicklung nachhaltiger Ernährungssysteme leiten.
Prof. Dr. Sonja Geiger ist inspiriert von der Natur: „Bedeutsame Erlebnisse mit oder in der Natur können Naturverbundenheit fördern und unser Denken und Handeln nachhaltig beeinflussen und verändern. Dies ist einer von vielen Wegen, wie man Psychologie gestaltend für eine nachhaltigere Gesellschaft einsetzen und einen entscheidenden Beitrag zur Nachhaltigkeitstransformation leisten kann.“
In ihrer bisherigen Forschung hat sie tiefgreifende Strategien, die auf moralische Werte und emotionale Verbundenheit mit der Natur abzielen, untersucht. Diese brauchen zwar mehr Zeit, als eher oberflächliche Maßnahmen wie Nudging, die wiederum Verhaltenskosten effektiv senken, aber Verhalten nur kurzfristig ändern. Sie wird weiter erforschen, wie psychologische Einflussfaktoren – etwa Werte und Gerechtigkeitsvorstellungen – gezielt in Kommunikationsstrategien für nachhaltige Herausforderungen integriert werden können. Zudem untersucht sie die Auswirkungen des fortschreitenden Klimawandels auf das psychische Wohlbefinden der Menschen.
Sonja Geiger studierte an der Humboldt-Universität zu Berlin, promovierte an der Universität Potsdam und habilitierte sich an der Technischen Universität Berlin mit Schwerpunkt auf nachhaltigem Konsumverhalten. Zuletzt war sie als Umweltpsychologin an der Murdoch University in Perth, School of Psychology, tätig.
An der HNEE wird sie neue Schwerpunkte setzen, insbesondere zu internationalen Zusammenhängen von Ernährungsmustern, wie den Auswirkungen auf Südamerika, sowie zu Fragen der globalen Ernährungsgerechtigkeit.
Sonja Geiger möchte mit ihrer Arbeit ihren Beitrag zur wahrscheinlich kürzesten Definition von Nachhaltigkeit zu leisten: „Enough for all forever.“
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