Die deutsche Käseverordnung bestimmt drei verschiedene Standardsorten aus der Gruppe der Sauermilchkäse. Alle werden in Magerstufe hergestellt (unter 10 % Fett i. Tr.) und dürfen mit Kümmel oder natürlichem Kümmelaroma gewürzt werden. Unterschieden wird zwischen zwei Typen: „Gelbkäse“ – mit Gelb- oder Rotschmierebakterien gereift und „Edelschimmelkäse“ mit Camembertschimmel.
- Harzer-Käse, Mainzerkäse: Gelbkäse, Gewicht 25–125 g.
- Handkäse, Bauernhandkäse, Korbkäse, Stangenkäse, Spitzkäse: Gelb- wie auch Edelschimmelkäse, Gewicht 25–125 g.
- Olmützer Quargel: Gelbkäse, Gewicht lediglich 12–17 g
Den ebenfalls aus Sauermilchquark hergestellten Kochkäse rechnet die Verordnung dagegen zu den Schmelzkäsen.
Das Österreichische Lebensmittelbuch definiert folgende Sauermilchkäsesorten:
- Sauermilchkäse mit Rotkultur, insbesondere Quargel: Reifung mit Rotschmierebakterien, scheibenförmige Laibe von ca. 4,5 cm Durchmesser, Verpackung in Rollen
- Graukäse (darunter der Tiroler Graukäse): Schimmelreifung, als Laib oder Stange mit 300–4000 g.
- Ennstaler Steirerkäse: Aus erhitztem, nachgewärmtem Quark, gewürzt mit Salz und Pfeffer, gereift mit natürlichen Schimmel- und Hefepilzen, kegelstumpfförmige Laibe bis 2500 g
- Vorarlberger Sauerkäse: Kleine Blöcke von ca. 200 g oder Laibe, speckige Oberfläche
- Kochkäse
Auch ein Sauermilchkäse ist der Würchwitzer Milbenkäse, der dadurch einzigartig ist, dass nicht Bakterien oder Schimmelpilze, sondern Milben – also tierische Organismen – die Reifung bewirken.
Andere Käsesorten mit Säurefällung zählen allenfalls als Sauermilchkäse im weiteren Sinne. Hierunter zählen beispielsweise Speisequark, der heutzutage im Allgemeinen mit Zusatz von Lab hergestellt wird (in früheren Zeiten war das nicht üblich), und Zigerkäse, bei dem die Caseinfällung aus einem Gemisch von Magermilch und Molke mittels zugesetzter Säure und Erhitzung erfolgt.