Neben dem Begriff ,Brötchen‘, der vornehmlich im nördlichen Teil des deutschen Sprachraums Verwendung findet, bestehen in verschiedenen Regionen diverse andere Bezeichnungen. Der Ausdruck Brötchen selbst kommt vor allem in Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, im nördlichen Rheinland-Pfalz, weiten Teilen Hessens, im nördlichen Sachsen-Anhalt und Teilen Brandenburgs vor. In Thüringen, im südlichen Sachsen-Anhalt und in Sachsen wird sowohl ,Brötchen‘ als auch ,Semmel‘ verwendet. In Thüringen, Schlesien und Sachsen ist teilweise eine Unterscheidung zwischen Brötchen und Semmel üblich, Semmel bezeichnet dann das doppelte Brötchen.
In den meisten Regionen Deutschlands werden ,Brötchen‘ und ,Semmel‘ synonym verwendet, ausgenommen beim fast ausschließlich benutzten Kompositum Semmelbrösel. In anderen Gebieten besteht ein Bedeutungsunterschied: So bezeichnet man in Österreich und Böhmen mit Brötchen kleine belegte Brote, also Canapés. Für spezifische Neuerungen wurde der Begriff übernommen: die von den Fast-Food-Ketten (Beginn: McDonald’s 1971 in München) etablierten weichen Hamburger-Brötchen und den kleinen, fertigzubackenden Baguette-Brötchen, nicht jedoch bei den in Österreich hergestellten Aufbackbrötchen.
Die Verkleinerungsform zu Brot ist auch in den Redewendungen „kleine Brötchen backen“ und „Brötchen verdienen“ geläufig. Im alemannischen Vorarlberg findet sich vereinzelt neben Brötle auch Brötchen (gemeingermanisch). Als Oberbegriff für die ganze Produktpalette, inklusive Stangerl etc., fungiert Gebäck (Kleingebäck auch im deutschen und schweizerischen Lebensmittelkodex), in der Schweiz ist umgangssprachlich Brötli auch vertreten. In Altbayern fungiert vor allem der Begriff Semmel als Gemeinschaftsbezeichnung und es werden bei den Produktbezeichnungen auch die quadratischen kleinen Backwaren Semmeln genannt. In Österreich ist die Semmel üblicherweise rund, mit Ausnahme der steirischen Langsemmel und vereinzelt in Vorarlberg. Die quadratischen Kleingebäcke werden meist Weckerl genannt, so auch die eigentlichen kleinen, länglichen Kleingebäcke (die kleinen Wecken), sofern sie nicht in gewundener Form teilweise auch ~spitz genannt werden (beispielsweise Kornspitz). Langes, dünnes Gebäck wird als ~stangerl, ~stange, ~stängel bezeichnet, und rundes Gebäck üblicherweise ~laibchen oder ~laberl (der kleine Laib).
Auch ,Rundstück‘ und ,Schrippe‘ differieren in der Gegend um Hamburg durch unterschiedliche Formen. Hier gilt Brötchen als die Gemeinschaftsbezeichnung (siehe auch Roggenbrötchen, Sesambrötchen usw.).
- Semmel (die, von lateinisch: simila ,feinstes Weizenmehl‘, ursprünglich aus dem Assyrischen samidu ,weißes Mehl‘) im gesamten Bayern, Südthüringen, häufig auch in Sachsen und Thüringen, gelegentlich im Süden von Brandenburg und Sachsen-Anhalt. In Unterfranken unterschied man um 1500 die „gezwickten“ semelin von den „ungezwickten“ bollin.
- Weck(-en/-e/-a), als Diminutiv Weck(-le/-li/-la), althochdeutsch weggi/wecki (Keil; keilförmiges Gebäck), vor allem in Baden-Württemberg, der Schweiz (siehe auch Weggli), Österreich (Weckerl), Rheinhessen, Südhessen, der Pfalz, Franken (Weggla) und dem Saarland; in Franken ursprünglich nur für Milchbrötchen. Wecken (ohne Diminutiv-Suffix -le/-li) bezeichnet in gewissen Regionen eine Brotgröße (wie z. B. den Birnweggen in Luzern).
- Rundstück in Schleswig-Holstein, Hamburg und Teilen des nordwestlichen Niedersachsens (siehe auch Rundstück warm)
- Schrippe (von schripfen ,mit einem Messer einritzen‘) in Berlin und Brandenburg, aber auch in Hamburg, Teilen des Erzgebirges (Sachsen), Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern
- im westniedersächsischen Platt heißen Brötchen Stüütkes, Diminutiv von Stuuten, der regionalen Bezeichnung für Weißbrot; in der hochdeutschen Umgangssprache der Region hat sich allerdings Brötchen durchgesetzt